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Vortrag und Workshop mit Gruppenarbeit |
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1 Halbtag |
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Fotomaterial aus Zeitungen und Zeitschriften, Kalendern, Bildkarten, etc.
Bildmaterial aus der Kunstgeschichte, digital und gedruckt, Film, Computer, Beamer
Buch: Rabten, Gesche: Der Geist und seine Funktionen. Edition Rabten, Le-Mont-Pélerin/VD, 2003. ISBN 3-905497-47-6 Filmischer Erläuterung einer Buddhadarstellung von Ven. Gonsar Rimpotsche, Abt des Klosters Rabten Choeling / Genfer See und Tashi Rabten / Feldkirch (www.rabten.eu) |
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S. 184 – 189 |
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S. 86 – 87 S. 144 – 152 S. 164 – 171 |
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KUNST-SPRACHE-FILM Ira Schneider: Nam June Paik is Eating Sushi, 1998. |
Inhalt
Durch die Globalisierung werden Bildwerke aller Religionen zu Objekten des Handels und des täglichen Gebrauchs. Ohne Rücksicht auf ursprüngliche Bedeutung und Ehrung tauchen sie wahllos in jeglichem Kontext auf: Buddhaköpfe auf dem Boden von Möbelgeschäften, in Schaufenstern von Friseuren, in den Regalen von Blumenläden und Baumärkten, usw. Die Bildwerke selbst können keinen Schaden nehmen. Im Buddhismus geht man aber davon aus, dass Benutzerinnen und Benutzer durch unsachgemäßen Umgang sehr wohl Schaden nehmen können. Problematisch wird auch gesehen, wenn Buddharepräsentationen – in Zeitungen massenhaft abgedruckt – anschließend weggeworfen, zerrissen oder zum Müll geworfen werden.
Der Umgang mit Bildwerken im religiösen Kontext ist in keiner Religion beliebig. Im Buddhismus etwa gibt es zahlreiche Tankas (Rollbilder), in deren »Gebrauch«, d. h. in deren komplexe Lesart nur in speziellen »Einweihungen« oder »Ermächtigungen« eingeführt wird. Ausschließlich kompetente Meister können diese Bedeutungen übertragen. Und auch sie wählen wiederum nur fähige Anwender und Anwenderinnen als »geeignete Gefäße« für eine sachgemäße Benutzung dieser Bildwerke aus. Die Bilder, mögen sie auch noch so verlockend als bunte, »orientalische« Dekorationsobjekte erscheinen, haben weit reichende und tief liegende Bedeutungsebenen, die einem nicht Eingeweihten völlig verborgen bleiben, ja zu falschen Vorstellungen führen und somit Schaden anrichten können. Religiöse Bilder sind geistige Werkzeuge und Landkarten für »Reisende«.
Sie zu decodieren, setzt eine hohe Lesekompetenz voraus.
Bilder sind Texte mit komplexen Inhalten. Die Bedeutung von Bildern des eigenen Kulturkreises können als bekannt vorausgesetzt werden. Kruzifixe werden im allgemeinen nicht als Hutablage oder Kleiderständer verwendet, Marienstatuen findet man im Normalfall nicht im WC oder als Seifenspender, usw. Bildwerke aus anderen Kulturkreisen werden wahrgenommen als gewöhnliche Gemälde oder Plastiken, dahinter liegende Bedeutungsebenen bleiben jedoch unbekannt.
Wahrnehmung wird im Buddhismus als eine geistige Fähigkeit beschrieben, die trainiert werden kann. Wahrnehmung, Projektionen und die damit einhergehenden Verknüpfungen werden sehr detailliert beschrieben. Sie sind die Basis für Rede und Handlung. Geistige Weichenstellungen passieren oft unbeobachtet und zufällig. Ebenso gut ist es möglich, sie bewusst und reflektiert zu entwickeln.
Ziele
Ziel ist eine bewusste Differenzierungsfähigkeit zwischen Bildern weltlicher und religiöser Herkunft, eine erhöhte Sensibilität im Umgang mit Bildern aus uns fremden Religionen sowie die Schulung eines kritischen Auges für »unsachgemäße Verwendung« von »Bild-Leihgaben« aus anderen Kulturen.
Module
Übung 1
Buddha-Bilder in Printmendien
Suche in (von der Kursleitung mitgebrachten) Printmedien / Zeitschriften und Bildmaterial nach Buddhaabbildungen. In welchem Kontext sind diese (religiösen) Bilder zu finden? Erscheinen sie als Pushbild (z. B. Werbung) / als Zierbild (Ornament, Dekor) / als Füllbilder (um die Seite zu füllen). Gibt es dabei einen Unterschied zwischen der »heimischen« und der »fremden« Religion? Welche Bilder werden sinngemäß, welche »fachfremd« eingesetzt? Diskussion, Vergleich und Auswertung der Bildfunde.
Übung 2
Buddhas – semantische Tiefe
Ein Tanka wird groß projiziert. Dazu werden zuerst Beobachtungen, Gedanken, Assoziationen der KursteilnehmerInnen eingeholt: Welche Aussagen sind möglicherweise ablesbar? Würden sie dieses Bild aufhängen? Wo? Warum? Warum nicht?
Nun folgt die Einspielung eines kurzen Filmes, in dem der Abt der Buddhistischen Klöster Rabten Choeling / CH, Tashi Rabten / A u. a. als qualifizierter Meister eine kurze Beschreibung des Tankas gibt (siehe Web-Material). In einem gemeinsamen Gespräch wird verglichen, wie sich der erste Eindruck und der zweite voneinander unterscheiden.
Variationen & Erweiterungen
Übung 3
Sakrale Bilder
Untersuchung von Bildern aus religiösem Kontext – diesmal aus christlichem Umfeld: Engel »von der Stange«, ein »Kuschelpapst«, der Hl. Franziskus als Kerze zum Abbrennen, etc. Unterschiedliche Stellungnahmen (auch schriftliche Zitate / siehe webbasiertes Material) zu Begriffen wie Kunst und Kitsch werden angeboten (mitgebrachte Ausdrucke / webbasiertes Material). Diskussion
unterschiedlicher Standpunkte zur Verwendung religiöser Bildwerke in sinngemäßem und sinnfremdem Kontext, was ist eine »angemessene« Form, gibt es eine »Unangemessenheit der Mittel«?
Übung 4
Sakrale Bilder als Modeaccessoire
Untersuchungen zum Umgang mit religiösen Bildern in der Modebranche (Kreuze, Rosenkränze, …), als Schmuckgegenstände, in der Jugendszene (Tattoos), s. a. Ethnoszene.
Fragen
Übung 3
Sakrale Bilder
Untersuchung von Bildern aus religiösem Kontext – diesmal aus christlichem Umfeld: Engel »von der Stange«, ein »Kuschelpapst«, der Hl. Franziskus als Kerze zum Abbrennen, etc. Unterschiedliche Stellungnahmen (auch schriftliche Zitate / siehe webbasiertes Material) zu Begriffen wie Kunst und Kitsch werden angeboten (mitgebrachte Ausdrucke / webbasiertes Material). Diskussion
unterschiedlicher Standpunkte zur Verwendung religiöser Bildwerke in sinngemäßem und sinnfremdem Kontext, was ist eine »angemessene« Form, gibt es eine »Unangemessenheit der Mittel«?
Übung 4
Sakrale Bilder als Modeaccessoire
Untersuchungen zum Umgang mit religiösen Bildern in der Modebranche (Kreuze, Rosenkränze, …), als Schmuckgegenstände, in der Jugendszene (Tattoos), s. a. Ethnoszene.
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